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Warum konnte Tolkien Das Silmarillion in den achtzehn Jahren nach der Publikation des Herren der Ringe nicht veröffentlichen?
Darauf kann man wohl keine definitive Antwort geben, aber einige ernstliche Hindernisse zur Veröffentlichung des Herren der Ringe kann man doch aufzählen:
  1. Technische Schwierigkeiten. Tolkiens unmethodische Angewohnheiten bei Korrekturen hatte zu ziemlich chaotischen Manuskripten geführt; es schien ziemlich unmöglich, alles konsistent unter einen Hut zu bringen. Darüber hinaus plante er viele Abänderungen nicht nur zu Detailfragen, sondern auch zu ganz fundamentalen Aspekten seiner Mythologie.

  2. Das Problem der Tiefe. Im Herren der Ringe konnte Tolkien durch häufige Bezugnahme auf die Legenden der Altvorderenzeit jenes starke Gefühl von historischer Realität erzeugen. Aber im Silmarillion, wo diese Legenden selbst erzählt wurden, war diese Methode nicht möglich.

  3. Das Problem der Präsentation. Der Herr der Ringe war ein Roman und stellte die Handlung aus der Perspektive des einen oder anderen Charakters dar. Aber das Silmarillion war (und war so geplant!) ein Bündel von Erzählungen, die letztlich mehr mit den alten Legenden, die Tolkien beruflich studierte, als mit dem Herren der Ringe zu tun hatten. Daher befürchtete er, daß wohl viele Leser Schwierigkeiten damit hätten, wenn er sie als kommentierte Sammlung von wenig zusammenhängenden Texten präsentieren würde.

  4. Keine Hobbits. Ganz richtig befürchtete er, daß viele Leser einen zweiten Herren der Ringe erwarten würden, was das Silmarillion jedoch niemals sein konnte.

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